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Kann Kaffee wirklich deine Gesundheit verbessern?


Jeden Morgen ein heißer Kaffee – für viele der perfekte Start in den Tag. Aber ist Kaffee nur ein Genussmittel oder steckt dahinter vielleicht sogar ein Gesundheitsbooster? Wissenschaftliche Studien liefern immer wieder spannende Erkenntnisse. Eine aktuelle Untersuchung legt nahe: Drei Tassen Kaffee am Tag könnten das Risiko für ernsthafte Erkrankungen deutlich senken. Doch wie belastbar sind diese Ergebnisse wirklich? Und welche Mechanismen stecken dahinter?

Kaffee als Gesundheitsbooster? Was die Wissenschaft sagt

Laut einer neuen Studie könnten Menschen, die täglich rund 200 bis 300 Milligramm Koffein zu sich nehmen – was etwa drei Tassen Kaffee entspricht – ihr Risiko für Diabetes, Herzkrankheiten oder Schlaganfälle um bis zu 48 % reduzieren. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein.

Tatsächlich ist Kaffee reich an Polyphenolen und Chlorogensäure – beides Antioxidantien mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Diese Stoffe können helfen, freie Radikale zu neutralisieren, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und sogar den Blutdruck zu senken. Das erklärt, warum Kaffee immer wieder mit positiven Gesundheitseffekten in Verbindung gebracht wird.

Ist Kaffee der eigentliche Grund für die positiven Effekte?

So beeindruckend die Ergebnisse auch sind: Die meisten Studien zu Kaffee sind rein beobachtend. Das bedeutet, sie können Zusammenhänge aufzeigen, aber keine direkte Ursache-Wirkung belegen. Es bleibt also die Frage: Ist es wirklich der Kaffee, der gesund macht, oder haben Kaffeetrinker einfach einen gesünderen Lebensstil?

Tatsächlich zeigen Daten, dass Kaffeetrinker im Durchschnitt täglich etwa 1.000 Schritte mehr gehen als Menschen, die keinen Kaffee trinken. Sie essen oft mehr Gemüse, konsumieren weniger stark verarbeitete Lebensmittel und haben tendenziell ein gesünderes Gewicht. In der aktuellen Studie wurden viele dieser Faktoren berücksichtigt – inklusive Bewegung, BMI und Blutdruck – doch ein gewisser Einfluss bleibt bestehen.

Kaffee und seine Auswirkungen auf den Körper

Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass Kaffee mehr als nur ein Begleiter eines gesunden Lebensstils sein könnte. Die Forscher analysierten 168 verschiedene Metaboliten – also Stoffwechselprodukte im Blut, die mit besserer oder schlechterer Gesundheit in Verbindung stehen. Das Ergebnis: Fast die Hälfte dieser Marker fielen bei Kaffeetrinkern günstiger aus.

Besonders interessant: Menschen, die regelmäßig Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke wie Tee trinken, hatten einen deutlich niedrigeren Spiegel an VLDL-Cholesterin – jener Cholesterinart, die am stärksten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert ist. Zudem fanden die Forscher bei ihnen niedrigere Werte gesättigter Fettsäuren und höhere Histidin-Werte – ebenfalls Indikatoren für ein gesünderes Herz-Kreislauf-System.

Fazit: Ein Baustein für ein gesundes Leben – aber kein Wundermittel

Trotz all dieser vielversprechenden Hinweise bleibt eine Sache klar: Kaffee allein macht niemanden gesund. Bewegung, ausgewogene Ernährung, erholsamer Schlaf, Stressbewältigung und soziale Kontakte sind nach wie vor die Grundpfeiler eines gesunden Lebens.

Aber: Kaffee könnte ein wertvoller Zusatz sein, der den Körper in vielerlei Hinsicht positiv beeinflusst. Und wer seine tägliche Tasse Kaffee genießt, darf sich jetzt vielleicht noch ein kleines bisschen mehr darüber freuen.


Quellen:

  • Grosso, G. et al. (2017). Coffee consumption and risk of cardiovascular disease, cancer, and all-cause mortality: A dose-response meta-analysis of prospective cohort studies. American Journal of Clinical Nutrition.

  • van Dam, R. M. et al. (2020). Coffee, Caffeine, and Health. New England Journal of Medicine.

  • Ding, M. et al. (2015). Long-term coffee consumption and risk of cardiovascular disease: A systematic review and a dose-response meta-analysis of prospective cohort studies. Circulation.

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